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Leeuwarden bis Wilhelmshaven

25.05.2025 Leeuwarden - Dokkum

In der Nacht regnet es immer wieder und der Wind weht mit starken Böen. Von den Bäumen fallen kleine Äste auf unser Schiff. Am Morgen ist das ganze Schiff mit Blättern und Zweigen verschmutzt. Auch beim Ablegen regnet es noch und der Wind frisch wieder auf. Auf dem Ee, der sich durch die grüne Landschaft schlängelt fahren wir Nordwärts. Anfangs sind wir ganz allein unterwegs. Der Regen hört auf und es kommen einige Schiffe entgegen. Schon am Mittag machen wir zwischen den beiden Mühlen in Dokkum fest.


26.05.2025 Dokkum - Lauwersoog

Am Morgen kommt noch ein kurzer Regenschauer, danach wird es sonnig mit schnell vorbeiziehenden Wolken. Wir fahren weiter in Richtung Nordosten. Der Wind weht nur schwach von hinten. Die Brücken auf der Strecke und die Willem Lorésluis werden prompt bedient. Der Kanal windet sich durch die Landschaft, Dörfer oder Städtchen hat es keine an der Strecke. Nach der Schleuse, die uns auf das Lauwersmeer bringt, frischt der Wind auf. Die Wellen sind aber (noch) sehr niedrig, also kein Problem, um nach Lauwersoog zu fahren. Bei der Einfahrt in den Hafen ist die Windstärke aber schon bei 5 Bf. (37 km/h). An einem freien Anleger am Steg Kopf machen wir fest. Danach machen wir einen Spaziergang zum Fischereihafen, wo es feine Kibbelinge zum Mittagessen gibt. Der Wind wird am Nachmittag noch stärker und soll bis morgen Abend mit über 40 km/h (6 Bf.) wehen. Mal sehen, wie es morgen ist.


27.05.2025 Hafentag Lauwersoog

In der Nacht haten wir einen heftigen Sturm mit Wind von 6 - 7 Bf. aus südwestlicher Richtung. Das hat ganz schön am Verdeck herumgezerrt und geruckelt, die Wellen im Hafen hielten sich aber in Grenzen. Wir bleiben heute hier und warten die Phase mit weniger Wind für die Weiterreise ab. Am morgen früh klopfen zwei Herren ans Schiff, "Douane" rufen sie. Wir werden kontrolliert, ob die niederländische Mehrwertsteuer bezahlt wurde. Nach dem Vorweisen der Dokumente sind die Beiden nach 5 Minuten wieder von Bord, alles in Ordnung. Wir nutzen die Zeit hier, um alle Filter im Schiff zu reinigen. Im Achterschiff haben wir wieder Wasser, wie bereits in den letzten Jahren. Irgendwo ist das Schiff undicht. Auch die Pumpe für das Küchenabwasser tropft, also wird auch das wieder in Ordnung gebracht. Mehrmals musste ich die Pumpe aus und einbauen, bis sie wieder einigermassen dicht funktioniert. 


28.05.2025 Lauwersoog - Zoutkamp

Auch heute Nacht hat der Wind wieder aufgefrischt, am Morgen soll er aber wieder schwächer werden. Tatsächlich haben wir beim Ablegen nur noch 3 Bf. Wind aus nördlicher Richtung. Unser heutiges Ziel ist Groningen, weshalb wir bereits um acht Uhr ablegen. Auf dem Lauwersmeer gibt es praktisch keine Wellen. Der Wind weht aus räumlicher Richtung und schiebt uns vorneweg. Schon bald erreichen wir die Reitdiepbrücke in Zoutkammt, die nach einem Aufruf per Funkt schnell öffnet. Wir fahren weiter bis zur Schleuse Lammersburen, die aber doppelt rot, also gesperrt anzeigt. Nach einem Aufruf per Funk bekommen wir die Antwort, dass die Schleuse und Brücke wegen eines defektes geschlossen sind. Wie lange die Schliessung und Reparatur dauert konnte man uns nicht sagen. Darum sind wir ein paar Kilometer zurück nach Zoutkamp gefahren und werden morgen einen neuen Versuch für die Fahrt nach Groningen machen.


29.05.2025 Zoutkamp - Groningen

Der Himmel ist am Morgen bedeckt, es ist jedoch nicht so kalt. Nach dem Frühstück wird noch das Trinkwasser aufgefüllt bevor wir ablegen. Der Fluss "Reitdiep" windet sich durch die gleichgenannte Gegend, das Reitdiep. Fast die ganze Strecke ist von grünem Weideland umgeben, nur bei den Brücken gibt es ein paar Häuser. Wir kommen gut voran, da der Verkehrspotsen Lauersoog, welcher die Bedienung der Brücken unter sich hat, nach meinem Aufruf per Funk jeweils sofort öffnet. Das letzte Stück fahren wir auf dem Van Starkenborg Kanaal bis zur Oostersluis. Hier gibt es einen Schiffsstau. Mehrere Frachter, ein Hotelschiff und drei Jachten möchten durch die Schleuse. Auch von der Gegenseite kommen Schiff zur Schleuse. Mit der ersten folgenden Schleusung können neben zwei Frachter auch die Jachten einfahren. Kurz nach 13:00 Uhr haben wir unser Tagesziel, den Oosterhafen Groningen erreicht.


30.05.2025 Groningen Hafentag

Nach dem es gestern den ganzen Tag geregnet hat, begrüsst uns der heutige Tag mit trockenem warmem Wetter. Das Frühstück können wir auf dem Achterdeck geniesse. Einige Schiffe verlassen den Oosterhafen, wir bleiben noch einen Tag. Zuerst müssen wir die Lebensmittel ergänzen. Mit dem Velo und Anhänger radeln wir zum Supermarkt und kommen mit prallgefülltem Einkaufswagen und Taschen zurück. Am Nachmittag möchte ich die Anhängevorrichtung am Fahrrad verbessern, so dass der Fahrradkorb und der Anhänger benutzt werden kann. Im Bauhaus suchen wir Teile, die sich für das Vorhaben eignen. Zum Nachtessen sind wir zurück auf der Rina Blue. 


31.05.2025 Groningen - Delfzijl

Die Nacht war ruhig und windstill.  Backen können wir nicht, da die Steckdosen nur 6 Ampere hergeben. Den Generator wollen wir wegen den vielen Schiffen neben uns nicht verwenden. Also hole ich die Frühstücksbrötchen im Supermarkt in der Stadt. Die Fahrräder werden verstaut und der Trinkwasservorrat wird noch ergänzt. Kurz nach 9:00 Uhr legen wir ab und fahren auf dem Emskanaal in Richtung Delfzijl. Der Kanal führt uns, meist auf gerader Strecke durch die grüne Landschaft. Die Brücken, die für uns zu niedrig sind, um durchzufahren werden sofort geöffnet, so dass wir ohne Verzögerung die Seeschleuse in Delfzijl erreichen. Im Neptunus Hafen gibt es noch genügend Liegeplätze, die als "frei" bezeichnet sind. 


01.06.2025 Delfzijl - Emden

Um zwei Uhr in der Nacht sind noch Schiffe im Hafen eingetroffen und haben uns mit dem Lärm der Bugstrahler geweckt. Gleichzeitig ist ein Gewitter an uns vorbeigezogen. Zwei Stunden später kommt ein Seeschiff und legt am gegenüberliegenden Quai an. Die Schraubengeräusche waren ebenfalls sehr laut und lange zu hören. Nach einer unruhigen Nacht legen wir kurz nach 10:00 Uhr ab. Leider haben die Angaben zu den Gezeiten nicht gepasst, so dass wir etwas zu früh losgefahren sind. Kurz vor Emden setzet die Strömung der Flut ein, so dass wir doch noch zügig vor der Schleuse eintreffen. Die Nesserlander Schleuse wird nur alle zwei Stunden für Einfahrende Schiffe geöffnet. Nach ca. 15 Minuten können wir einfahren. Auch die drei Brücken vor dem Alten Hafen öffnen nach 10 Minuten warten. Der Hafen ist platsche voll, Das jährliche Matjes Fest ist seit Donnerstag im Gange. Wir können am Nachmittag einen guten Platz ergattern und bleiben bis morgen.


02.06.2025 Emden - Aurich

In der Nacht hat der Wind wieder einmal aufgefrischt, der Himmel ist am Morgen bedeckt und es ist kalt. Nach dem Frühstück legen wir ab. Wir wollen heute auf dem Ems-Jade Kanal bis nach Aurich fahren. Vor der ersten Brücke rufe ich, wie im Navi empfohlen die Brückenmannschaft an. Die Brücke öffnet und wir können die ersten vier Brücken bis zur Kesselschleuse fahren. Hier muss der Obulus für die Schleusen auf der ganzen Strecke bezahlt werden. Dies sind € 36.00 bis nach Wilhelmshaven. Von nun an fahren wir in einer dreier Gruppe, wobei die folgenden Brücken ferngesteuert geöffnet werden. Zwei Brücken vor dem Tagesziel ist Mittagspause, warten bis 13.30 Uhr. Danach erreichen wir den Hafen von Aurich, wo noch genügend Liegeplätze vorhanden sind.


03.06.2025 Hafentag Aurich

Heute ist wieder einmal ausschlafen angesagt, wir bleiben in Aurich. Das Frühstück geniessen wir bei sonnigem Wetter auf dem Achterdeck. Es weht zwar ein böiger Wind, aber die Temperaturen sind sehr angenehm. Nach dem Frühstück fahren wir mit den Velos los. Wir wollen die Gegend und die Stadt besuchen. Das sonnige Wetter hält bis am Nachmittag an, danach kommen wieder Wolken auf. Regen soll es aber erst morgen geben, mal sehen. Gestern waren im Hafen noch viele Plätze frei, die heute aber fast bis auf den Litzen Platz belegt sind. Aurich ist die zweitgrösste Stadt von Ostfriesland mit ca. 40'000 Einwohner. 


04.06.2025 Aurich - Marcardsmoor

Der Himmel ist wieder vollständig bedeckt und es hat in der Nacht geregnet. Die Temperaturen sind aber nicht so kühl wie in den letzten Tagen. Kurz nach acht Uhr ist der Hafenmeister vor Ort und wir können das Liegegeld für die letzten beiden Tage bezahlen, € 16.00 pro Tag. Die ersten Beiden Brücken müssen bedient werden, danach sind auf der heutigen Etappe nur noch feste Brücken zum Durchfahren. Bei der Wiesener Schleuse geben wir an, dass wir heute bis Marcardsmoor und morgen um 9:00 Uhr weiterfahren wollen. Dies wird den folgenden Brücken und Schleusen so übermittelt, so dass wir morgen zügig durchfahren können.


05.06.2026 Marcardsmoor - Willhelmshaven

Wie mit dem Schleusenpersonal abgemacht sind wir am Morgen um 9:00 Uhr bereit. Ein weiteres Schiff schleust mit uns und fährt bis zum Jachthafen Dykhausen mit uns. Nach der Brücke von Dykhausen setzt sich ein neues Schiff vor uns. Zusammen befahren wir den letzten Abschnitt des Ems - Jade Kanal. Im Jachthafen des Hochsee Yachtclub Germania haben wir einen Platz reserviert. Fünf Minuten nach dem Anlegen geht ein heftiger Gewittersturm über uns und entlädt sich wie aus Kübeln. Danach Kommern weitere Phasen von trockenem und Regnerischem Wetter. Wir bleiben heute auf der Rina Blue und warten besseres Wetter ab.

Der Ems - Jade Kanal

Hier einige angaben zum Kanal. Für die Einfahrt muss man sich anmelden. Danach wird die Fahrt durch das Schleusen und Brücken Personal begleitet und die Brücken werden entsprechend geöffnet. Die  Höchstgeschwindigkeit auf dem Kanal beträgt 8 km/h. Schneller fahren bringt nichts, da sich das Personal nach den Fahrzeitinterwall richtet. Die Strecke ist 71 Kilometer Lang, hat 6 Schleusen und viele Brücken, die zum Teil geöffnet werden müssen. Feste Brücken haben eine Durchfahrtshöhe von mindestens 4 Meter. Die im Navi angegebene Brücke mit 3.70 Durchfahrtshöhe wurde abgebaut. Die Durchfahrt, bezahlt man am bei der ersten Schleuse und kostet € 36.00, was € 6.00 pro Schleuse entspricht. Für die Durchfahrt des Kanals benötigt man mindestens 3 Tage.